
In der kommenden Woche wird das Währungspaar EUR/USD voraussichtlich versuchen, seinen Aufwärtstrend wieder aufzunehmen. Diese Schlussfolgerung basiert auf der aktuellen Marktsituation, den Erwartungen der Großbanken sowie dem bevorstehenden fundamentalen und makroökonomischen Kontext. Lassen Sie uns dies genauer betrachten. Der Rückgang der europäischen Währung in den letzten zwei Wochen hebt den Aufwärtstrend weder auf dem 4-Stunden- noch auf dem Tageschart auf. Auf dem Tageschart ist das Bild klar: Der Dollar kann nur gelegentlich kleine Korrekturen verzeichnen. In der Tat haben in den letzten anderthalb Wochen fundamentale und makroökonomische Daten die US-Währung unterstützt, aber wie viele solcher Episoden können Sie für 2025 in Erinnerung rufen? Sie sind so selten wie Schnee im Mai.
Trotz der Dollar-Stärkung in Richtung 1,17 setzt kaum eine Großbank auf eine weitere Aufwertung des Dollars. Es gibt einfach keine Grundlage für solche Erwartungen, ein Punkt, den wir seit Monaten wiederholen. Natürlich können die Marktteilnehmer weiterhin die US-Währung kaufen und damit eine weitere Stärkung bewirken. Da wir jedoch ihre Pläne nicht kennen, basiert unsere Analyse strikt auf Fundamentaldaten und Makroökonomie.
Das fundamentale Umfeld des Euro bleibt unverändert. Es besteht keine Chance, dass die Europäische Zentralbank in naher Zukunft die Zinsen erneut senken wird. Die Federal Reserve hingegen—trotz der widersprüchlichen Rhetorik von Jerome Powell—scheint für zwei weitere Zinssenkungen im Jahr 2025 bereit zu sein. Zudem trat Donald Trump letzte Woche erneut mit neuen Zöllen auf den Plan. Es gibt keine Anzeichen für ein Ende des globalen Handelskrieges, der einer der Hauptgründe für den Rückgang des Dollars im Jahr 2025 war.
In dieser Woche wird es mehrere euro-spezifische Entwicklungen geben, die es zu beobachten gilt. Erstens werden wahrscheinlich eine Reihe von EZB-Sprechern die Notwendigkeit weiterer Zinssenkungen leugnen und die Risiken einer beschleunigten Inflation hervorheben. Zweitens werden die Inflationsberichte für September veröffentlicht, die möglicherweise die schlimmsten Befürchtungen bestätigen. Der Verbraucherpreisindex in Deutschland wird voraussichtlich auf 2,3% steigen, ein ähnliches Ergebnis wird für die Eurozone insgesamt erwartet. Diese Berichte könnten dem Euro weiteren Auftrieb verleihen.
Es ist erwähnenswert, dass die EZB die Möglichkeit einer Zinsanhebung nicht ausgeschlossen hat, falls die Umstände dies erfordern. Wenn die Inflation über mehrere Monate hinweg weiter ansteigt, können wir ein Szenario der Straffung nicht ausschließen. Ein solcher Schritt würde den Euro zweifellos weiter stärken.
In diesem Artikel haben wir bewusst den makroökonomischen Hintergrund der USA unberücksichtigt gelassen, obwohl dieser der wichtigste Markttreiber bleiben wird. Die erste Woche des neuen Monats umfasst traditionell ISM-Indizes, Arbeitsmarktdaten und Arbeitslosenzahlen. Diese Berichte werden weitgehend bestimmen, ob die Fed die Lockerung fortsetzt. Wenn der Arbeitsmarkt beginnt, sich zu erholen (was unwahrscheinlich erscheint), werden die Chancen auf zwei zusätzliche Zinssenkungen in diesem Jahr stark sinken, was dem Dollar möglicherweise vorübergehend Unterstützung bieten könnte. Dennoch betrachten wir dieses Szenario als wenig wahrscheinlich.

Die durchschnittliche Volatilität des EUR/USD in den letzten fünf Handelstagen, Stand 27. September, beträgt 73 Pips und wird als „durchschnittlich“ eingestuft. Wir erwarten, dass sich das Währungspaar am Montag zwischen 1,1627 und 1,1773 bewegt. Der längerfristige lineare Regressionskanal zeigt nach oben und bestätigt damit den übergeordneten Aufwärtstrend. Der CCI trat letzte Woche in den überkauften Bereich ein und löste eine neue Abwärtskorrektur aus.
Nächste Unterstützungsniveaus:
S1 – 1,1597
S2 – 1,1475
S3 – 1,1353
Nächste Widerstandsniveaus:
R1 – 1,1719
R2 – 1,1841
R3 – 1,1963
Handelsempfehlungen:
Das Währungspaar EUR/USD hat eine neue Korrekturphase begonnen, doch der insgesamt bestehende Aufwärtstrend bleibt über alle Zeitrahmen hinweg intakt. Der US-Dollar steht weiterhin unter starkem Druck durch die Politik von Donald Trump, deren Auswirkungen noch nicht beendet sind. Der Dollar hat so stark zugelegt, wie es möglich war (über einen ganzen Monat), scheint nun aber bereit für einen weiteren ausgedehnten Rückgang.
Wenn der Preis unter dem gleitenden Durchschnitt liegt, können rein technische Short-Positionen in Betracht gezogen werden, mit Zielen bei 1,1627 und 1,1597. Geht der Preis über den gleitenden Durchschnitt, bleiben Long-Positionen relevant mit Zielen bei 1,1841 und 1,1963, im Einklang mit dem vorherrschenden Trend.
Erklärung der Chart-Elemente:
- Lineare Regressionskanäle helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Zeigen beide Kanäle in dieselbe Richtung, ist der Trend stark.
- Die Linie des gleitenden Durchschnitts (Einstellungen 20,0, geglättet) zeigt den kurzfristigen Trend und die Handelsrichtung an.
- Murray-Level dienen als Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
- Volatilitätsniveaus (rote Linien) stellen den voraussichtlichen Kurskanal für den nächsten Tag dar, basierend auf den aktuellen Volatilitätswerten.
- Der CCI-Indikator: Wenn er unter -250 fällt (überverkauft) oder über +250 steigt (überkauft), kann dies auf eine bevorstehende Trendwende hindeuten.