
Basierend auf allem, was in der vorherigen Überprüfung besprochen wurde, scheinen wir einen sich abzeichnenden Schlagabtausch zwischen Donald Trump und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu beobachten. Die SNB strebt einen schwächeren Franken an, während Trump einen schwächeren Dollar möchte. Wenn Trump die Handlungen der SNB als "Interventionen zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit schweizerischer Waren im Ausland" wahrnimmt, wäre die wahrscheinliche Antwort neue Zölle oder Sanktionen. Diese Woche veröffentlichten das US-Finanzministerium und die Schweizerische Nationalbank eine gemeinsame Erklärung, in der sie erklärten, dass keine Seite Währungsmanipulationen betreibt, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Basierend darauf könnten beide Parteien in Zukunft eine neutrale Haltung einnehmen.
Die SNB könnte den USD/CHF-Wechselkurs frei schwanken lassen und sich stattdessen auf die Stabilisierung des EUR/CHF-Paares konzentrieren. Allerdings verschärfen sich die Spannungen zwischen Bern und Washington aufgrund von Trumps neuen sektorspezifischen Zöllen auf Pharma-Importe weiter. Pharmazeutika sind ein entscheidender—und zweifellos der wichtigste—Bestandteil der Schweizer Exporte. Nun werden Schweizer Medikamente, die in den USA verkauft werden, aufgrund dieser neuen Zölle doppelt so viel kosten. Es scheint unvermeidlich, dass die Nachfrage nach dem 1. Oktober zu sinken beginnen wird.
Angesichts der Entscheidung der SNB, die Exponierung gegenüber dem US-Dollar zu verringern, könnten andere globale Zentralbanken beginnen, auf alternative Reserve- und Handelswährungen umzusteigen. Die Schweizerische Geldbehörde hat der Welt signalisiert, in welche Richtung sie in den kommenden Jahren gehen will, und anderen Zentralbanken stillschweigende Zustimmung erteilt, ihrem Beispiel zu folgen. Zudem sind fast ein Viertel der SNB-Reserven in US-Tech-Aktien investiert. Sollte die Schweiz beginnen, ihre Dollarbestände abzubauen, könnten daraufhin beträchtliche Aktienverkäufe in den USA folgen. Für den US-Aktienmarkt wäre dies nicht unbedingt katastrophal—andere Investoren werden das Angebot voraussichtlich schnell absorbieren. Allerdings könnte es kurzfristig zu erhöhter Marktvolatilität führen.

Alles in allem beeinflussen Donald Trumps protektionistische Politiken eindeutig, wie sich andere Nationen und Zentralbanken positionieren. Noch vor einigen Monaten sagte ich voraus, dass viele Verbraucher, Unternehmen und sogar Regierungen möglicherweise stillschweigend beginnen könnten, US-amerikanische Waren und Dienstleistungen oder die Zusammenarbeit mit dem Weißen Haus abzulehnen, solange Trump an der Macht bleibt. Niemand mag es, sich vorschreiben zu lassen oder zuzusehen, wie die Regeln des fairen und wettbewerbsfähigen Handels gebogen oder gebrochen werden.
Wellenstruktur für EUR/USD:
Basierend auf der Analyse baut EUR/USD weiterhin ein bullisches Trendsegment auf. Die Wellenstruktur hängt immer noch stark vom Nachrichtenfluss, Trumps Entscheidungen und den geopolitischen Dynamiken innerhalb des Weißen Hauses ab. Die aktuelle Trendphase könnte sich bis hin zum Niveau von 1.2500 erstrecken. Derzeit scheint sich eine korrektive Welle 4 zu bilden – oder ist bereits abgeschlossen. Die bullische Wellenstruktur bleibt gültig, daher suche ich kurzfristig nur nach Kaufgelegenheiten. Bis Ende des Jahres erwarte ich, dass EUR/USD 1.2245 erreicht, was dem 200.0% Fibonacci entspricht.
Wellenstruktur für GBP/USD:
Das Wellenmuster für GBP/USD hat sich entwickelt. Wir befinden uns noch innerhalb eines impulsiven Aufwärtssegments, aber seine innere Struktur ist nicht mehr lesbar. Wenn Welle 4 eine komplexe, dreiwellige Formation bildet, wird sie die Struktur ausgleichen – sie könnte jedoch auch erheblich größer und länger als Welle 2 sein. Meiner Meinung nach ist das beste Referenzniveau 1.3341, das mit den 127.2% Fibonacci übereinstimmt. Zwei fehlgeschlagene Ausbrüche bei diesem Niveau deuteten darauf hin, dass der Markt für neue Kaufgelegenheiten bereit war. Die Kursziele liegen weiterhin über dem Niveau von 1.3800.
Kernprinzipien meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Strukturen sind schwer zu handeln und oft Änderungen unterworfen.
- Wenn keine Sicherheit über die Marktrichtung besteht, ist es besser, sich ganz herauszuhalten.
- Man kann sich nie zu 100% sicher sein bezüglich der Richtungsbewegungen. Vergessen Sie nicht, Stop-Loss-Orders zu verwenden.
- Wellenanalyse kann (und sollte) mit anderen Analysearten und Handelsstrategien kombiniert werden.