Auf dem Stundenchart stieg das GBP/USD-Paar am Freitag bis zum 61,8%-Retracement-Niveau bei 1,3482, prallte davon ab, entschied sich zugunsten des Dollars, fiel auf das 76,4%-Fibonacci-Niveau bei 1,3425 und erholte sich von dort. Daher könnte sich heute der Aufwärtsprozess in Richtung des 1,3482-Niveaus fortsetzen. Eine Konsolidierung des Paares unter 1,3425 würde uns erwarten lassen, dass der weitere Rückgang in Richtung der Unterstützungszone bei 1,3332–1,3357 geht, von wo aus der letzte Anstieg der Bullen begann.
Die Wellenstruktur bleibt "bärisch". Die letzte abgeschlossene Abwärtswelle hat das vorherige Tief nicht durchbrochen, und die letzte Aufwärtswelle hat das vorherige Hoch nicht durchbrochen. Der Nachrichtenhintergrund der letzten Woche war negativ für den US-Dollar, aber die Bullen haben noch nicht die Gelegenheit genutzt, um in die Offensive zu gehen. Um den "bärischen" Trend aufzuheben, muss das Paar über 1.3528 steigen.
Am Freitag gab es eine erhebliche Menge an Wirtschaftsdaten, aber fast alle Berichte waren unbedeutend – außer dem ISM. In Deutschland und der Eurozone wurden die endgültigen Schätzungen der Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Dienstleistungen und das verarbeitende Gewerbe im September veröffentlicht, die bei Händlern auf kein Interesse stießen. Ganz anders sah es beim ISM Dienstleistungen PMI aus, das nur einmal veröffentlicht wurde. Die Geschäftstätigkeit im Dienstleistungssektor fiel um volle 2 Punkte und schaffte es kaum, sich über der Marke von 50,0 zu halten. Händler hatten mit einer Verlangsamung von nur 0,3 Punkten gerechnet. Der Dollar balancierte daher am Freitag auf einem schmalen Grat und lief Gefahr, jederzeit einzubrechen. Zur Erinnerung: Nicht nur die Einkaufsmanagerindizes enttäuschten letzte Woche. Auch der ADP-Bericht war ernüchternd und konnte keine positive Zahl (über 0) vorweisen. Vom Regierungsstillstand ganz zu schweigen – Händler verstehen, dass dies ein weiterer Risikofaktor für den Dollar ist. Daher unterstütze ich voll und ganz den Prozess des Pfund-Aufstiegs und des Dollar-Falls. Die Bullen haben es aber noch nicht eilig, anzugreifen.
Auf dem 4-Stunden-Chart erholte sich das Paar vom Niveau 1.3339 und wandte sich zugunsten des britischen Pfunds. Eine Konsolidierung über dem 100,0% Fibonacci-Level bei 1.3435 erhöht die Wahrscheinlichkeit eines fortgesetzten Wachstums in Richtung des 127,2% Retracement-Levels bei 1.3795. Heute sind in keinem Indikator aufkommende Divergenzen zu erkennen. Ein neuer Rückgang des Pfunds kann erst nach einer Konsolidierung unter 1.3339 erwartet werden.
Commitments of Traders (COT) Bericht:
Die Stimmung in der Kategorie der "Nicht-kommerziellen" Händler wurde in der letzten Berichtswoche zunehmend "bullish". Die Anzahl der von Spekulanten gehaltenen Long-Positionen stieg um 3.704, während die Anzahl der Short-Positionen um 912 abnahm. Der aktuelle Abstand zwischen Long- und Short-Positionen beträgt in etwa 85.000 zu 86.000. Bullish eingestellte Händler gewinnen erneut die Oberhand.
Meiner Meinung nach behält das Pfund weiterhin Abwärtspotential, aber mit jedem Monat erscheint der US-Dollar schwächer und schwächer. Während Händler früher über Donald Trumps protektionistische Politik besorgt waren, ohne deren Konsequenzen vollständig zu verstehen, könnten sie sich jetzt über die Nachwirkungen sorgen: mögliche Rezession, die ständige Einführung neuer Zölle, Trumps Konflikte mit der Fed, die letztlich dazu führen könnten, dass der Regulator "politisch vom Weißen Haus kontrolliert" wird. Aus diesem Grund sieht das Pfund bereits weit weniger gefährlich aus als die US-Währung.
Nachrichtenkalender für die USA und das Vereinigte Königreich:
- Vereinigtes Königreich – Rede des Gouverneurs der Bank of England, Andrew Bailey (17:30 UTC).
Der Wirtschaftskalender für den 6. Oktober enthält nur einen Eintrag, aber dieser ist recht wichtig. Der Einfluss des Nachrichtenhintergrunds auf die Marktsentiments am Montag könnte moderat sein – falls Bailey Wesentliches zur Geldpolitik sagt.
GBP/USD Prognose und Trader Ratschläge:
Verkäufe des Paares waren nach einem Abprall vom Niveau 1.3482 mit Zielen bei 1.3425 und 1.3357 im Stundenchart möglich. Das erste Ziel wurde bereits erreicht. Neue Verkäufe sind möglich, wenn das Paar unter 1.3425 schließt, mit Ziel 1.3332–1.3357. Käufe könnten in Erwägung gezogen werden nach einem Rebound von 1.3425 mit Zielen bei 1.3482 und 1.3528. Diese Long-Positionen können derzeit offen bleiben.
Die Fibonacci-Gitter sind zwischen 1.3332–1.3725 im Stundenchart und zwischen 1.3431–1.2104 im 4-Stunden-Chart gebaut.
