Die Spannungen steigen. Donald Trumps Geduld neigt sich dem Ende zu, und die Autorität von Präsident Emmanuel Macron beginnt zu wanken. Widersprüchliche Aussagen des US-Präsidenten haben Zweifel am Ende des Regierungsstillstands aufkommen lassen, während die eskalierende politische Krise in Frankreich weiterhin stark auf den EUR/USD-Wechselkurs drückt.
Fehler sollten nicht nur anerkannt, sondern auch um jeden Preis korrigiert werden. Vor etwas mehr als einem Jahr löste Macron die Nationalversammlung auf und rief zu vorgezogenen Parlamentswahlen auf. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Spread zwischen französischen und deutschen Anleiherenditen etwas mehr als 40 Basispunkte. Bis Oktober war er auf 86 Basispunkte angestiegen. Seitdem hat Frankreich vier Premierminister kommen und gehen gesehen – die Ernennung eines fünften wird die Dinge nicht lösen.
Die Partei Rassemblement National behauptet offen, dass die derzeitigen Haushaltsverhandlungen nicht darauf abzielen, dem französischen Volk zu helfen – ihr Ziel ist es, den Präsidenten politisch zu begraben. Ihrer Meinung nach ist ein Dialog sinnlos.
Spread Zwischen Französischen und Deutschen Anleiherenditen

Sowohl die Linke als auch die Rechte fordern den Rücktritt von Emmanuel Macron. Sie erklären, dass sie bereit sind, einem Budget zuzustimmen – aber nur, wenn im Anschluss neue Präsidentschaftswahlen angekündigt werden. Die Parlamentswahlen werden wahrscheinlich von der National Rally gewonnen, die dann eine Regierung bilden und die EU-Fiskalregeln weiter ignorieren würde. Frexit steht nicht unmittelbar bevor, aber Investoren ziehen sich bereits aus Frankreich zurück.
Dies zeigt sich nicht nur in den sich ausweitenden Anleihenspreads, sondern auch im Ausverkauf des CAC-40-Index und dem anhaltenden Druck auf das Währungspaar EUR/USD.
Ein Hoffnungsschimmer für Euro-Bullen war eine kürzliche Erklärung von Donald Trump. Der US-Präsident sagte, er sei offen für Verhandlungen mit den Demokraten über Gesundheitspolitik. Später fügte er jedoch hinzu, dass sie zuerst der Wiedereröffnung der Regierung zustimmen müssen. Diese Art von Rhetorik signalisiert wachsende interne Spannungen innerhalb des republikanischen Teams. Die anhaltende Schließung verlangsamt das BIP-Wachstum, führt zu Entlassungen und fehlenden Lohnzahlungen. Die öffentliche Unzufriedenheit nimmt zu und Trumps Zustimmungswerte sinken.
Für EUR/USD ist die Schließung derzeit eher ein bärischer als ein bullischer Faktor. Je länger die US-Regierung geschlossen ist, desto unwahrscheinlicher wird es, dass die Fed sich gerechtfertigt sieht, die Zinsen zu senken. Nicht nur zwingt die politische Unsicherheit die Zentralbank zur Vorsicht, sondern auch wichtige Wirtschaftsdaten werden nicht mehr veröffentlicht, was die Entscheidungsfindung zusätzlich erschwert.
EZB-Prognosen zu BIP und Inflation


Solange die Fed nicht handelt, wird die Geldmengenausweitung der EZB allein nicht ausreichen, um dem EUR/USD zu einer Erholung zu verhelfen. Laut Christine Lagarde und anderen EZB-Vertretern bleibt die Inflation in der Eurozone "verankert", während Zölle die Wirtschaft weiterhin belasten, ebenso wie der zunehmende globale Wettbewerb und ein starker Euro. Sie erwarten jedoch, dass diese negativen Einflüsse bis 2026 nachlassen, wodurch das BIP-Wachstum wieder anziehen kann.
Technisches Bild
Technisch gesehen hat das tägliche EUR/USD-Diagramm ein Pin-Bar-Muster gebildet. Allerdings reagierte das Paar nicht auf dieses klassische bullische Umkehrsignal und bewegte sich stattdessen in Richtung des langen unteren Schattens — ein Zeichen für bärische Stärke. Dies bestätigt die Entscheidung, in den bei 1.171 initiierten Short-Positionen zu verbleiben.