
Donald Trump trat im Januar 2025 seine zweite Amtszeit an, wobei er versprach, die US-Staatsschulden zu reduzieren, das Haushaltsdefizit abzubauen, die Einwanderungsprobleme anzugehen und die amerikanische Produktion wiederzubeleben. Sein Wahlkampf war kraftvoll und voller großer Versprechungen — er versprach ein "Goldenes Zeitalter" für das amerikanische Volk. Neun Monate nach Beginn seiner Präsidentschaft ist es an der Zeit, die ersten Ergebnisse zu bewerten.
Die US-Wirtschaft zeigt gemischte Signale. Im ersten Quartal fiel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA zum ersten Mal seit 2022, doch im zweiten Quartal verzeichnete es das stärkste Wachstum seit 2023. Mit anderen Worten, es ist noch zu früh, um definitiv zu sagen, ob sich die US-Wirtschaft unter Trump ausweitet oder schrumpft.
Es ist bemerkenswert, dass globale Zölle im zweiten Quartal wirksam wurden — und mit jedem Monat kommen weitere hinzu. Die starke Wirtschaftsleistung könnte nicht auf echtes Wachstum zurückzuführen sein, sondern eher einen einmaligen Schub durch erhöhte Einnahmen unter dem neuen Zollregime darstellen. Erstmals seit Jahren verzeichneten die USA diesen Sommer einen monatlichen Haushaltsüberschuss.
Andere Indikatoren bewegen sich jedoch in die entgegengesetzte Richtung, auch bei starkem Wachstum im zweiten Quartal. Die Geschäftstätigkeit nimmt ab, die Arbeitslosigkeit steigt und die Industrieproduktion verlangsamt sich. Seit dem Sommer beschleunigt sich die Inflation wieder, was die Federal Reserve dazu veranlasste, die Zinsen zu senken, um den Arbeitsmarkt zu stützen. Daher wird die Inflation voraussichtlich unter den aktuellen Bedingungen weiter steigen.
Die US-Staatsschulden steigen weiterhin an — wie jedes Jahr. Sie betragen nun 37,9 Billionen Dollar, ein neuer Rekordstand. Aber die US-Schulden verhalten sich wie Bitcoin: Sie gehen nur nach oben. Um den Trend umzukehren, müssten die Einnahmen gesteigert und die Ausgaben gesenkt werden. Trump macht jedoch das Gegenteil — er erhöht sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben.

Sein "One Big Bill" fordert tiefgreifende Kürzungen bei Gesundheits- und Sozialprogrammen (als Kostenmaßnahme), während gleichzeitig die Steuern gesenkt und die Ausgaben für Verteidigung und Militär deutlich erhöht werden. Diese Politikkombination macht klar, dass die Reduzierung der Staatsverschuldung tatsächlich nicht auf der Agenda steht.
Im Oktober stand die USA erneut vor einem Regierungsstillstand aufgrund von Finanzierungsproblemen. Merkwürdige Dinge passieren an den Finanzmärkten — sowohl Bitcoin als auch Gold erreichen Allzeithöchststände, trotz ihrer stark unterschiedlichen Risikoprofile. Der Anstieg bei Gold ist nachvollziehbar. Aber Bitcoin? Das ist schwerer zu erklären.
Unterdessen steigen die US-Aktien weiter, trotz wachsender Warnungen von Ökonomen, dass der Markt "extrem überhitzt" sei. Der US-Dollar sinkt kontinuierlich im Jahr 2025.
Man muss sich fragen — könnte ein "Schwarzer Schwan"-Ereignis auf die USA zukommen?
Wellenmuster für EUR/USD:
Basierend auf meiner jüngsten EUR/USD-Analyse setzt das Paar die Bildung eines Aufwärtssegments des Trends fort. Das Wellenmuster hängt vollständig von den Nachrichten im Hintergrund ab, insbesondere von politischen Entscheidungen von Donald Trump und der innen- sowie außenpolitischen Agenda der neuen US-Regierung.
Das aktuelle Wellensegment könnte bis zur Marke von 1,25 reichen. Derzeit bildet der Markt die Korrekturwelle 4, die sich dem Abschluss nähern könnte. Die bullische Wellenstruktur bleibt intakt, sodass ich weiterhin nur Long-Positionen in Betracht ziehe. Bis zum Jahresende erwarte ich, dass der Euro in Richtung 1,2245 steigt, was dem 200,0% Fibonacci-Level entspricht.
Wellenmuster für GBP/USD:
Das Wellenmuster für GBP/USD ist komplexer geworden. Wir haben es nach wie vor mit einer aufwärtsgerichteten Impulswelle zu tun, aber ihre innere Struktur wird schwerer zu interpretieren.
Wenn sich Welle 4 zu einer komplexen dreiwelligen Formation entwickelt, könnte die gesamte Wellenstruktur wieder ins Gleichgewicht kommen. Dies würde jedoch zu einer deutlich verlängerten und komplizierteren Welle 4 im Vergleich zu Welle 2 führen. Meiner Meinung nach ist der beste Anhaltspunkt derzeit das Niveau von 1,3341, das dem 127,2% Fibonacci-Niveau entspricht. Zwei gescheiterte Ausbruchsversuche deuten darauf hin, dass der Markt bereit ist, bei Kursrückgängen zu kaufen. Ein dritter Fehlschlag könnte die Preise erneut von den jüngsten Tiefstständen wegbewegen. Meine Ziele für das Paar bleiben oberhalb der 1,38-Marke.
Meine grundlegenden analytischen Prinzipien:
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar definiert sein. Komplexe Formationen sind schwieriger zu handeln und signalisieren oft potenzielle Veränderungen.
- Wenn keine Sicherheit darüber besteht, was im Markt passiert, ist es besser, sich herauszuhalten.
- Es gibt keine absolute Sicherheit in der Marktrichtung. Schützende Stop-Loss-Aufträge sollten immer verwendet werden.
- Die Wellenanalyse kann erfolgreich mit anderen Analysemethoden und Handelsstrategien kombiniert werden.