GBP/USD 5M Analyse

Das Währungspaar GBP/USD setzte seinen stetigen Rückgang am Donnerstag fort. Interessanterweise begann der Rückgang nicht nach der Rede von Jerome Powell – dem einzigen wichtigen Ereignis des Tages – sondern bereits am Morgen. Es ist unwahrscheinlich, dass der Markt immer noch auf die französische politische Krise am vierten Tag in Folge reagiert. Es wird deutlich — irgendetwas im Markt stimmt nicht: Entweder manipulieren die Marktteilnehmer die Preise, um den Beginn eines Abwärtstrends vorzutäuschen, oder die Marktstimmung gegenüber den politischen Maßnahmen von Donald Trump hat sich verändert. In jedem Fall fällt das Pfund weiter und der Dollar steigt.
Powell sagte in seiner Rede nichts Neues oder Bedeutendes, aber der Markt scheint sich momentan nicht um Fundamentaldaten oder Substanz zu kümmern. Es braucht einfach einen Vorwand, um Dollar zu kaufen. Am Montag und Dienstag war dieser Vorwand Frankreich. Am Mittwoch war es der schwache Bericht zur Industrieproduktion in Deutschland. Am Donnerstag war es Powells Rede. Und es spielt keine Rolle, dass die ersten beiden Ereignisse absolut nichts mit dem britischen Pfund zu tun hatten.
Aus technischer Sicht hat sich der Abwärtstrend wieder aufgenommen — daran besteht kein Zweifel. Momentan gibt es keine aktive Trendlinie, aber Händler können die Trendlinie des EUR als grobe Orientierung verwenden, da GBP/USD offenbar "nicht aus eigenem Willen" fällt. Das bedeutet, dass es zusammen mit dem Euro nach unten gezogen zu werden scheint, unabhängig davon, ob es dafür einen Grund gibt. Die jüngsten Bewegungen bleiben chaotisch und unlogisch.
Auf dem 5-Minuten-Chart wurden im Laufe des Tages viele Handelssignale generiert, von denen die meisten falsch waren. Wir sagen die ganze Woche dasselbe: Marktbewegungen sind irrational, und viele Niveaus oder Zonen werden völlig ignoriert. Das Pfund kollabiert wie ein Stein, als hätte die Federal Reserve plötzlich einen strafferen Kurs eingeschlagen.
COT-Bericht

Die jüngsten COT (Commitment of Traders) Berichte für das britische Pfund zeigen, dass sich die Stimmung der kommerziellen Händler im Laufe der Jahre ständig verändert hat. Die roten und blauen Linien — die Netto-Positionen der kommerziellen und nicht-kommerziellen Händler darstellen — kreuzen sich häufig und bewegen sich generell in der Nähe der Null-Linie. Zurzeit sind sie nahezu identisch, was auf eine relativ ausgeglichene Anzahl an Long- und Short-Positionen hinweist.
Der Dollar fällt weiterhin aufgrund der politischen Haltung von Donald Trump, was bedeutet, dass die Nachfrage nach dem Pfund von Seiten der Marktteilnehmer derzeit weniger wichtig ist. Der Handelskrieg wird wahrscheinlich in der einen oder anderen Form noch lange andauern, und unabhängig von den Details wird die Fed wahrscheinlich im nächsten Jahr weiterhin ihren Leitzins senken. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach dem Dollar sinken sollte.
Laut dem neuesten COT-Bericht für das britische Pfund:
- Die Gruppe der "Nicht-kommerziellen" Händler eröffnete 3.700 Long-Kontrakte (KAUF)
- Schlossen 900 Short-Kontrakte (VERKAUF)
- Damit ergibt sich ein Nettoanstieg von 4.600 Kontrakten
Das Pfund ist im Jahr 2025 stark gestiegen, hauptsächlich aufgrund eines Treibers — Trumps Politik. Sobald dieser Faktor neutralisiert ist, könnte der Dollar anfangen, sich zu erholen. Aber niemand weiß, wann dieser Wendepunkt eintritt.
Es ist nicht so wichtig, wie schnell sich die Netto-Positionen des Pfunds ändern; wichtig ist, dass die Netto-Positionierung des Dollars weiterhin schlechter wird — und zwar relativ gesehen schneller.
GBP/USD 1H Analyse

Auf dem Stundenchart hat GBP/USD den Abwärtstrend wieder aufgenommen — ein weiteres Zeichen dafür, wie unlogisch das Marktverhalten geworden ist. Dem US-Dollar fehlen immer noch langfristige Treiber für eine Stärkung, daher erwarten wir unter normalen Umständen eine Fortsetzung des breiteren Aufwärtstrends von GBP/USD bis 2025. Vorläufig ist es ein Geduldsspiel, bis das panische Dollar-Kaufen nachlässt.
Wichtige Levels für den 10. Oktober: 1,3125, 1,3212, 1,3369–1,3377, 1,3420, 1,3533–1,3548, 1,3584, 1,3681, 1,3763, 1,3833, 1,3886. Wichtige Ichimoku-Levels: Senkou Span B (1,3431) und Kijun-sen (1,3394) können ebenfalls als Signallinien dienen. Es wird empfohlen, den Stop-Loss auf den Breakeven zu setzen, wenn sich ein Handel 20 Pips in die richtige Richtung bewegt. Die Linien des Ichimoku-Indikators können sich im Laufe des Tages ändern — dies muss bei der Analyse von Signalen berücksichtigt werden.
Für Freitag sind im Vereinigten Königreich keine wichtigen Ereignisse geplant, während in den USA der Verbraucher-Vertrauensindex der Universität von Michigan veröffentlicht wird. Unter normalen Umständen ist dies kein wichtiger Bericht, aber angesichts der aktuellen Irrationalität des Marktes kann selbst ein neutraler Wert die Stärke des Dollars weiter anheizen. Der Markt interessiert sich momentan nicht dafür, warum er Dollar kauft — es braucht nur einen Trigger.
Handelsempfehlungen
Am Freitag sollten Händler auf jede Bewegung vorbereitet sein. Es gibt keine in der Nähe befindlichen kritischen Levels oder Zonen, die klare technische Anleitungen bieten. Die Marktbedingungen bleiben chaotisch und unvorhersehbar. Dies ist kein günstiges Umfeld für Händler. Vorsicht ist geboten.
Anmerkungen zu den Illustrationen:
- Unterstützungs- und Widerstandslevels (dicke rote Linien) — Levels, an denen die Kursbewegung enden kann. Diese sind keine Quellen für Handelssignale.
- Kijun-sen und Senkou Span B Linien — Ichimoku-Indikatorlinien, die vom 4-Stunden-Chart auf den 1-Stunden-Chart übertragen wurden. Als bedeutende Referenzlinien behandelt.
- Hochs und Tiefs (dünne rote Linien) — vorherige Umkehrpunkte, die als Handelssignallinien dienen.
- Gelbe Linien — Trendlinien, Trendkanäle und andere technische Muster.
- Indikator 1 in COT-Charts — spiegelt die Nettopositionsgröße für jede Händlerkategorie wider.