Wer ist gefährlicher: der hinterhältige Narr oder der verrückte Philosoph? Der neueste politische Poker des Präsidenten Frankreichs grenzt an Irrationalität. Er wiederholt weiterhin dieselben Handlungen und erwartet dabei unterschiedliche Ergebnisse. Sebastien Lecornu ist erneut Premierminister geworden, nachdem er das am kürzesten bestandene Kabinett in der französischen Geschichte leitete. Seine beiden Vorgänger, Francois Barnier und Francois Bayrou, wurden beide durch Misstrauensvoten gestürzt. Wird das Sprichwort "Aller guten Dinge sind drei" zutreffen?
Donald Trump hingegen gleicht einem hinterlistigen Narr. Seine Drohungen, Zölle zu erheben und sie dann wieder zurückzunehmen, erinnern an eine Zirkusvorstellung. Sein Verhalten inspirierte sogar eine neue Handelsphilosophie—TACO: "Trump Always Caves Out." Anzeichen, dass er bald seine neu angekündigten 100%-Zölle auf chinesische Importe zurücknehmen könnte, ließen den EUR/USD wie auf einer Achterbahnfahrt erscheinen.
Emmanuel Macron und Donald Trump sind effektiv zum brütenden Wahnsinnigen und zum bösen Clown geworden—sie terrorisieren die Finanzmärkte. In Frankreich scheint oberflächlich alles ruhig, was sich im enger werdenden Renditeabstand zwischen französischen und deutschen Anleihen widerspiegelt. Doch wie das Sprichwort sagt, stille Wasser sind tief. Unterdessen haben die U.S.-Zölle die Investoren aus ihrem euphorischen Zustand aufgerüttelt. Doch die vorsichtige, taubenhaft klingende Rhetorik von Beamten des Weißen Hauses deutet darauf hin, dass das Schlimmste vielleicht vorüber ist. Ein neuer umfassender Handelskrieg scheint unwahrscheinlich.
Renditespread-Dynamik: Französische vs. Deutsche Anleihen

Der Frieden in Frankreich könnte eine Illusion sein. Sebastien Lecornu versucht, einen Haushalt zu entwerfen, der sowohl linke Sozialisten als auch rechte Parteien wie den Nationalen Zusammenschluss zufriedenstellt. Diese gegensätzlichen Gruppen halten die meisten Sitze im Parlament, aber ihre Forderungen sind grundlegend unterschiedlich. Die eine fordert eine Rücknahme der Rentenreformen, eine Erhöhung der Ausgaben und die Besteuerung der Reichen. Die andere will Neuwahlen. Eine erneute Vertrauensabstimmung könnte unmittelbar bevorstehen ein bärisches Ergebnis für EUR/USD.
Auf der anderen Seite des Atlantiks: Ruhe nach dem Sturm. Der US-Finanzminister Scott Bessent hat die Hoffnung geäußert, dass das Treffen zwischen Trump und Xi Jinping dennoch stattfinden wird. Die amerikanische Regierung bleibt offen für Verhandlungen mit Peking. Bloomberg berichtet, dass China ebenfalls bereit ist, seine kürzlich verschärften Kontrollen über den Export seltener Erden zu lockern, was ursprünglich Trumps Empörung ausgelöst hatte.

So ergibt sich ein Bild voller starker Gegensätze auf der anderen Seite des Atlantiks, während die Nerven der Investoren bis zum Äußersten angespannt sind. Der Euro stieg kurzzeitig über $1,1600, doch erwies sich der bullische Schwung als unzureichend, um einen Ausbruch zu unterstützen.
Technische Analyse
Auf dem täglichen EUR/USD-Chart hat sich eine zweite aufeinanderfolgende Inside-Bar gebildet. Dieses Muster spiegelt ein hohes Maß an Marktzögerlichkeit wider.
Offene Bestellungen werden empfohlen bei:
- 1,1555 für Verkaufspositionen
- 1,1630 für Kaufpositionen