
Der Wirtschaftskalender der USA bleibt aufgrund des anhaltenden Regierungsstillstands eingeschränkt. Infolgedessen werden politische Entwicklungen in der kommenden Woche im Mittelpunkt stehen. An vorderster Stelle steht der anhaltende Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern – obwohl es derzeit klar ist, dass keine echten Verhandlungen stattfinden. Donald Trumps Team zeigt keinerlei Bereitschaft, einen Kompromiss mit der Opposition zu erzielen, sondern übt Druck aus, indem es mit Massenentlassungen von Regierungsangestellten und der Schließung wichtiger von Demokraten gestarteter Programme droht.
Im Grunde bleibt Trump seiner Linie treu – er meidet Kompromisse und gibt weiterhin Ultimaten. Am Wochenende brachen landesweit neue Massenproteste gegen Trumps Politik aus. In mehreren Städten eskalierten die Demonstrationen in gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die sozialen Spannungen in den USA nehmen stark zu.
Gleichzeitig nehmen auch die Spannungen zwischen den USA und China zu. Trump hat angedroht, die Zölle auf chinesische Importe zu erhöhen, wenn Peking seine strikten Exportkontrollen für Seltene Erden nicht zurückfährt. Bisher hat China seinen Kurs nicht geändert. Trump hat seitdem Teile seiner Drohung zurückgenommen, aber offiziell bleibt die Zollentscheidung bestehen.
Aus wirtschaftlicher Sicht bietet die kommende Woche nur wenige nennenswerte Berichte. Darunter sind der Verkauf bestehender Eigenheime, Inflationszahlen, Geschäftstätigkeitsindizes und der Verbrauchervertrauensindex der University of Michigan. Offensichtlich ist der Verbraucherpreisindex (CPI) der wichtigste dieser Berichte. Die Inflation in den USA wird im September voraussichtlich auf 3,1% steigen. Sollte sich dies bestätigen, könnte dies den US-Dollar deutlich unterstützen, da die Wahrscheinlichkeit einer lockeren Geldpolitik der Federal Reserve verringert würde.
Wellenanalyse von EUR/USD:
Basierend auf der aktuellen Wellenanalyse baut EUR/USD weiterhin einen bullischen Trendabschnitt auf. Die Wellenstruktur wird stark von Nachrichten beeinflusst, insbesondere die Entscheidungen Trumps und die internen und externen Politiken der neuen Regierung im Weißen Haus. Die Zielzone für diesen Trend könnte sich in Richtung des 1,25-Bereichs erstrecken. Derzeit scheint der Markt die korrektive Welle 4 zu formen, welche sich der Vollendung nähert. Diese Struktur ist besonders lang und komplex, passt aber dennoch in die übergeordnete bullische Trendform. Daher halte ich Kaufgelegenheiten weiterhin für günstiger. Bis Jahresende erwarte ich einen Anstieg des Euro auf 1,2245, was dem 200,0% Fibonacci-Niveau entspricht.
Wellenanalyse von GBP/USD:
Die Wellenstruktur von GBP/USD hat sich verschoben. Das Paar befindet sich weiterhin in einer bullischen Impulswelle, jedoch hat sich die interne Struktur komplexer gestaltet. Welle 4 entwickelt sich zu einem dreiteiligen Korrekturmuster, das erheblich länger ist als Welle 2. Die jüngste dreiteilige Abwärtskorrektur scheint abgeschlossen zu sein. Wird dies bestätigt, dürfte sich die Aufwärtsbewegung innerhalb der globalen Wellenstruktur fortsetzen. Die anfänglichen Ziele bleiben bei 1,3800 und 1,4000. Wie immer sollte die Preisbewegung durch technische Signale und Schlüssellevels bestätigt werden, aber diese Wellenstrukturen bieten einen breiteren Rahmen für die mittelfristige Trendrichtung.
Zentrale Grundsätze dieser Wellenanalyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und verständlich sein. Komplizierte Strukturen sind schwer zu handeln und ändern sich eher.
- Bei Unsicherheit über die Marktbedingungen ist es besser, sich zurückzuziehen.
- Es gibt niemals absolute Sicherheit in der Marktrichtung. Stets Stop-Loss-Orders verwenden.
- Wellenanalyse kann und sollte mit anderen Tools und Handelsstrategien kombiniert werden, um einen umfassenden Ansatz zu erzielen.