In ihrem jährlichen Bericht Precious Metals Investment Focus betonten die Analysten von Metals Focus, dass die anhaltende globale wirtschaftliche Instabilität auch im kommenden Jahr ein entscheidender Faktor zur Unterstützung der Goldpreise bleibt.
"Unserer Meinung nach wird die Unsicherheit in Bezug auf die US-Handelspolitik und deren Auswirkungen auf die globale Wirtschaft der Haupttreiber der Goldnachfrage im Jahr 2025 bleiben," erklärten die Experten.
Darüber hinaus prognostizieren die Analysten starkes Investitionsinteresse von Privatanlegern. Einfach ausgedrückt: Weitere geldpolitische Lockerungen der Federal Reserve, vor dem Hintergrund steigender Inflation, machen Gold durch die Senkung der Opportunitätskosten als renditefreier Vermögenswert attraktiver.
"Globale Risiken wie Handelskonflikte, Inflationsgefahren und ein fragiles Vertrauen in Währungen sollten die Nachfrage nach sicheren Anlagen weiterhin unterstützen. Gleichzeitig untergraben inländische Haushaltsprobleme und Zweifel an der Unabhängigkeit der Fed die Attraktivität des Dollars. Selbst wenn Zinssenkungen weniger aggressiv ausfallen als vom Markt erwartet, werden wahrscheinlich niedrigere Realzinsen, geopolitische Spannungen und anhaltende Goldkäufe des offiziellen Sektors die Preise auf neue Rekordhöhen treiben," hieß es im Bericht.
Das britische Forschungsunternehmen prognostiziert, dass der durchschnittliche Goldpreis im Jahr 2025 bei rund 4.560 Dollar pro Unze liegen wird, was einem Anstieg von 33% gegenüber dem Durchschnitt zu Beginn des aktuellen Jahres entspricht. Laut dem Bericht lassen die aktuellen Zuflüsse in den Goldmarkt trotz des wachsenden Investitionsstroms immer noch erheblich hinter dem Niveau nach der Krise von 2008 zurück, was auf signifikantes Potenzial für weitere Zuflüsse hinweist, insbesondere in mittel- und langfristiger Perspektive.
Abseits von Gold äußerte Metals Focus großes Vertrauen in die Prognosen für Silber und erwartet, dass die Preise im nächsten Jahr auf 60 Dollar pro Unze steigen, bei einem durchschnittlichen Jahresspreis von etwa 57 Dollar. "Obwohl wir erwarten, dass Silber zunächst die Führung übernimmt und das Gold-Silber-Verhältnis sich verringert, wird sich dieser Trend später umkehren — Gold wird wieder zum dominierenden Vermögenswert in diesen Kategorien," erklärten die Experten.
Die Industrienachfrage wird bis 2026 eine entscheidende Rolle bei der Preisgestaltung von Silber spielen. Trotz der Bemühungen der Unternehmen, den Metallverbrauch aufgrund rekordhoher Preise zu reduzieren, wird sich der Markt wahrscheinlich mit einer Verzögerung anpassen. "Während bereits Schritte unternommen werden, um den Silberverbrauch zu senken, wird die Industrie Zeit benötigen, um umzurüsten. Ein Teil des Nachfragerückgangs kann durch stetige Investitionskäufe ausgeglichen werden, insbesondere in den Segmenten Barren und Münzen, die im nächsten Jahr vor dem Hintergrund aktiver Käufe in Indien voraussichtlich zunehmen werden," fügten die Analysten hinzu.
Darüber hinaus wies Metals Focus auf Angebotsherausforderungen im Silbermarkt hin, die durch starke Investitionstätigkeit verursacht werden. Im vergangenen Jahr führten Drohungen von Trump mit Zöllen zu einem massiven Zufluss von Metall in die Lagerhäuser in New York, was zu Engpässen auf dem britischen Markt führte. Der rasch wachsende indische Bedarf und starke Exportströme haben die Silberbestände in London auf den niedrigsten Stand gebracht und zu einem Aufschlag der Spotpreise gegenüber CME-Futures beigetragen. Zudem hat das offene Interesse an Silberkontrakten Rekordstände erreicht.
Abschließend bemerkten die Analysten, dass kurzfristig die physische Liquidität auf dem Londoner Silbermarkt aufgrund hoher Nachfrage, struktureller Angebotsdefizite und politischer Unsicherheit angespannt bleiben wird, was die US-amerikanischen Silberbestände eingeschränkt hält.
