
Das Währungspaar EUR/USD blieb am Dienstag praktisch unbewegt. Allgemein äußern zahlreiche Experten, Analysten und Prognostiker fast täglich ihre Meinungen mit Ausdrücken wie „der Dollar hat an Wert gewonnen“ oder „warum fällt der Dollar?“ Auch wir verwenden solche Epitheta und Phrasen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass ein Anstieg von 10 Pips im Paar auch ein Rückgang des Wertes der amerikanischen Währung bedeutet. Umgekehrt bedeutet ein Rückgang um 10 Pips das Wachstum des Dollars. Doch sollten wir diese Preisänderungen als tatsächliches Wachstum oder als Rückgang betrachten?
Unserer Meinung nach macht es bei minimaler Marktvolatilität wenig Sinn, überhaupt von Anstiegen oder Rückgängen zu sprechen. Im Wesentlichen waren alle Bewegungen der letzten vier Monate Marktrauschen. Was ist Marktrauschen? Es bezieht sich auf unbedeutende Kursschwankungen innerhalb eines begrenzten Bereichs oder einfach auf einen Seitwärtsmarkt. Betrachtet man den täglichen Zeitrahmen, sieht man diesen Seitwärtsmarkt deutlich. Der Preis bewegt sich nun seit fast vier Monaten zwischen 1,1400 und 1,1830. Einige mögen denken, dies sei ein ausreichend breiter Bereich, um als Seitwärtsmarkt zu gelten, aber in Wirklichkeit ist es reiner Seitwärtsmarkt. Nur weil er sich im täglichen Zeitrahmen befindet, ist die Breite angemessen.
Somit entsprechen alle Bewegungen innerhalb des Seitwärtsmarktes nicht zwangsläufig dem aktuellen fundamentalen oder makroökonomischen Hintergrund. Seit dem 1. Juli (als der Beginn des Seitwärtsmarktes betrachtet werden kann) haben wir zwei Rückgangszyklen und einen Wachstumszyklus gesehen. Da der fundamentale und makroökonomische Hintergrund für den USD stark negativ ist, hat der Markt jeden Wachstumszyklus als logisches Ergebnis betrachtet. Umgekehrt wurden Rückgänge als technische Korrekturen oder unlogische Bewegungen angesehen. So sollten solche Bewegungen bewertet werden, aber insgesamt waren alle Preisänderungen seit dem 1. Juli Korrekturen, Seitwärtsbewegungen und Marktrauschen.
Es ist daher nicht besonders genau zu sagen, dass der Dollar derzeit an Wert gewonnen oder verloren hat. Das EUR/USD-Paar hat sich seit mehreren Monaten konstant um 1,1650 gehalten. Was als nächstes passiert, können wir durch fundamentale und makroökonomische Analyse bestimmen.
Es sollte beachtet werden, dass Wechselkurse von großen Kapitalströmen angetrieben werden. Der Markt antizipiert einige bereits bekannte Ereignisse im Voraus. In einigen Fällen gibt es eine fundamentale Grundlage für einen Trend, dennoch beobachten wir einen Seitwärtsmarkt. Ein Beispiel hierfür könnte die Federal Reserve sein. Seit dem Herbst 2022, als die Inflation in den USA begann, sich abzuschwächen, wartet der Markt auf eine Lockerung der Geldpolitik, und tatsächlich endete im Herbst 2022 der 16-jährige Dollar-Wachstumszyklus. Jetzt mag es scheinen, dass alles dafür spricht, dass der Dollar weiter fällt, aber der Markt ist seitwärts gerichtet. Der Seitwärtsmarkt wird einfach gebraucht, damit Market Maker neue Long-Positionen im EUR/USD-Paar bilden können. Aus unserer Sicht ist erstens der globale Dollar-Trend beendet; zweitens wird ein neuer Rückgang des Dollars unvermeidlich auftreten, aber nicht „nach Plan“, da das zu einfach wäre.

Die durchschnittliche Volatilität des Währungspaares EUR/USD über die letzten fünf Handelstage, Stand 29. Oktober, beträgt 43 Pips und wird als "niedrig" eingestuft. Wir erwarten am Mittwoch eine Bewegung innerhalb der Spanne von 1,1621 bis 1,1707. Der obere Kanal der linearen Regression zeigt nach oben, was auf einen anhaltenden Aufwärtstrend hinweist. Der CCI-Indikator ist in den überverkauften Bereich eingetreten, was auf eine neue Runde von Aufwärtsbewegungen hindeuten könnte.
Nächste Unterstützungsniveaus:
- S1 – 1,1597
- S2 – 1,1536
- S3 – 1,1475
Nächste Widerstandsniveaus:
- R1 – 1,1658
- R2 – 1,1719
- R3 – 1,1780
Handelsempfehlungen:
Das EUR/USD-Paar versucht, auf dem 4-Stunden-Chart einen neuen Aufwärtstrend zu beginnen. Der Aufwärtstrend bleibt auf allen höheren Zeitebenen bestehen, aber der Tages-Chart ist seit mehreren Monaten flach. Die US-Währung wird weiterhin stark von Donald Trumps Politik beeinflusst, die er nicht beim "Erreichten belassen" möchte. Kürzlich ist der Dollar gestiegen, aber lokale Gründe sind mindestens zweideutig. Der flache Verlauf auf dem Tages-Chart erklärt jedoch alles. Wenn der Preis unter der gleitenden Durchschnittslinie liegt, können aus rein technischer Sicht kleine Short-Positionen mit Zielen bei 1,1597 und 1,1536 in Betracht gezogen werden. Über der gleitenden Durchschnittslinie bleiben Long-Positionen mit Zielen bei 1,1841 und 1,1902 relevant, um den Trend fortzusetzen.
Erklärungen zu den Abbildungen:
- Lineare Regressionskanäle: Helfen dabei, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide in eine Richtung weisen, deutet dies auf einen starken Trend hin.
- Gleitende Durchschnittslinie (Einstellungen: 20.0, geglättet): Bestimmt den kurzfristigen Trend und die Handelsrichtung.
- Murray Levels: Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
- Volatilitätsniveaus (rote Linien): Wahrscheinlicher Preiskanal, in dem sich das Paar am nächsten Tag aufhalten wird, basierend auf aktuellen Volatilitätsindikatoren.
- CCI-Indikator: Sein Eintritt in den überverkauften Bereich (unter -250) oder überkauften Bereich (über +250) deutet auf eine bevorstehende Trendumkehr in die entgegengesetzte Richtung hin.