Zum zweiten Mal in Folge hat sich der japanische Yen gegenüber dem schwächelnden US-Dollar gestärkt. Allerdings erscheint es unwahrscheinlich, dass der Yen angesichts des allgemeinen Rückgangs des US-Dollars erheblich schwächeln wird.
Die von Japans Finanzminister Satsuki Katayama vorgeschlagene Straffung der Interventionspolitik unterstützt weiterhin die japanische Währung.
Darüber hinaus könnten steigende geopolitische Spannungen den Status des japanischen Yen als sichere Anlage weiter stärken, was die Erholung des USD/JPY-Paares begrenzen könnte. Gleichzeitig hat die Bank of Japan die Möglichkeit einer Straffung der Geldpolitik offengelassen. Diese Entwicklung steht in scharfem Kontrast zu den Erwartungen von Zinssenkungen der Federal Reserve im Jahr 2026 und hält den Dollar nahe einem Zweiwochentief, was Bedingungen für eine Aufwertung des Yen schafft.
Katayama betonte, dass die Behörden des Landes bereit seien, entschlossen gegen übermäßige spekulative Bewegungen vorzugehen, die nicht durch wirtschaftliche Grundlagen gestützt werden.
Diese Haltung folgte einer Warnung von Atsushi Mimura, dem Leiter der Währungsoperationen in Japan, am Montag, der zu Maßnahmen angesichts des starken Rückgangs des Yens aufrief.
Inzwischen nehmen die geopolitischen Risiken weiter zu: die Eskalation des Konflikts zwischen den USA und Venezuela, der langwierige Konflikt in der Ukraine und erneute Spannungen zwischen Israel und Iran - all dies erhöht den Druck auf die globalen Märkte. Diese Ereignisse haben die Nachfrage nach sicheren Anlagen erhöht und den japanischen Yen gestärkt, der zwei Tage in Folge gegenüber dem Dollar gestiegen ist.
Die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen hat aufgrund der Erwartungen weiterer Zinserhöhungen durch die BOJ, nach der Zinserhöhung der Zentralbank am vergangenen Freitag auf das höchste Niveau seit 30 Jahren, ein 26-Jahres-Hoch erreicht.
Im Gegensatz dazu kalkulieren Marktteilnehmer die Wahrscheinlichkeit von zwei weiteren Zinssenkungen der Fed im Jahr 2026 ein, was den Druck auf den Dollar erhöht und die Stimmung gegenüber dem japanischen Yen unterstützt.
Der US-Finanzminister Scott Bessent deutet an, dass der neue Fed-Vorsitzende die derzeitige Umstrukturierungsstrategie aufgeben und den Ansatz zur Inflationspolitik und Kommunikation ändern könnte, was die Unsicherheit erhöhen und den Druck auf den Dollar verstärken würde.
Aus technischer Perspektive begünstigte der Preisrückgang unter die runden Marken von 156,00 und 157,70 die Bären; jedoch blieben die Preise über der 100- und 200-Tage-Durchschnittslinie im 4-Stunden-Chart, was die Bären daran hinderte, die Kontrolle zu übernehmen.
Es ist ebenfalls bemerkenswert, dass die Oszillatoren im Tageschart positiv sind und der nächste Widerstand für das Paar auf dem runden Niveau von 157,00 liegt.
