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FX.co ★ GBP/USD. Februartreffen der Bank of England: Vorschau

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Analysen:::2025-02-05T22:45:49

GBP/USD. Februartreffen der Bank of England: Vorschau

Vor der Sitzung der Bank of England im Februar zeigt das Pfund eine erhöhte Stärke gegenüber dem Dollar und verzeichnet seinen dritten aufeinanderfolgenden Gewinntag. Zuvor notierte das GBP/USD-Paar im Bereich von 1,22, nähert sich nun jedoch dem Widerstandslevel von 1,2550, angezeigt durch die obere Linie der Bollinger-Bänder auf dem täglichen (D1) Zeitrahmen.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Aufwärtsbewegung des Preises in erster Linie durch eine Schwächung des US-Dollars bedingt ist. Der US-Dollar-Index sinkt seit drei aufeinanderfolgenden Tagen und nähert sich der Marke von 106. Allerdings erscheint das Pfund in anderen Währungspaaren nicht so stark; zum Beispiel verzeichnet das GBP/JPY-Paar am Mittwoch einen signifikanten Rückgang. Was bedeutet das? In erster Linie deutet es darauf hin, dass der aktuelle Anstieg des Pfund-Dollar-Paars mit Vorsicht zu betrachten ist, insbesondere im Hinblick auf die zugrunde liegenden Gründe für die Schwäche des Dollars, die weiter unten erläutert werden.

GBP/USD. Februartreffen der Bank of England: Vorschau

Es ist wichtig zu beachten, dass nach der Sitzung der BoE im Februar das Pfund erheblichen Druck erfahren könnte, was die GBP/USD Käufer daran hindern könnte, das Paar weiter nach oben zu treiben. Anders gesagt, die aktuelle Situation des Paares ist unsicher und die Aufwärtsaussichten könnten sich als irreführend erweisen.

Die Mehrheit der Analysten erwartet, dass die BoE am Donnerstag den Leitzins um 25 Basispunkte senken wird, wodurch er auf 4,50% fallen würde. Diese allgemein erwartete Entscheidung wurde bereits seit Mitte Januar in den Markt eingepreist, nachdem die neuesten Inflationsdaten des Vereinigten Königreichs veröffentlicht wurden.

Kurz zur Rekapitulation: Der gesamte Verbraucherpreisindex (CPI) im Vereinigten Königreich stieg um 2,5% im Jahresvergleich. Zwei Monate in Folge zeigte die Kennzahl einen Aufwärtstrend (im November 2,6%), doch im Dezember verlangsamte sie sich unerwartet entgegen den Prognosen (die meisten Experten hatten erwartet, dass der Index auf dem Niveau von November verbleiben würde). Der Kern-CPI geriet ebenfalls in die "rote Zone". Anstatt einer erwarteten Verlangsamung auf 3,4% y/y fiel er auf 3,2%. Nach zwei Monaten des Wachstums (Oktober, November) fiel der Indikator schärfer als erwartet. Auch der Einzelhandelspreisindex (RPI), den Arbeitgeber während Lohnverhandlungen verwenden, verlangsamte sich leicht. Auf Jahresbasis fiel der RPI auf 3,5%, verglichen mit dem erwarteten Anstieg auf 3,8%. Indes fiel die Inflation im Dienstleistungssektor des CPI im Dezember abrupt auf 4,4% y/y, und erreichte damit den niedrigsten Stand seit März 2022.

Nach der neuesten Veröffentlichung begann das GBP/USD Paar an Boden zu verlieren, was die erwartete Zinssenkung im Februar widerspiegelte. Der Preis fiel um fast 500 Pips und erreichte ein 14-Jahres-Tief von 1.2099. Allerdings kehrte das Paar dann um und stieg höher, aufgrund einer generellen Schwächung des US-Dollars.

Warum schwächt sich der Greenback ab? Der Hauptfaktor sind die Erwartungen eines möglichen Deals zwischen Trump und Xi Jinping. Trump verhängte einen 10%igen Zoll auf alle chinesischen Waren, was China zu Vergeltungsmaßnahmen mit Zöllen auf verschiedene amerikanische Produkte bewog. Zudem beschränkte Peking den Export mehrerer Metalle, die in den US-amerikanischen Energie-, Verteidigungs- und anderen Industrien verwendet werden.

Der Markt erholte sich schnell von diesem "Schlagabtausch". Beispielsweise fiel das GBP/USD Paar am Montag scharf auf 1.2248, erholte sich jedoch innerhalb von drei Tagen um 300 Pips und erreichte am Mittwoch ein Hoch von 1.2550. Händler hoffen, dass der US-chinesische Handelskrieg ähnlich endet wie die Zollkonflikte mit Kanada und Mexiko.

Sind diese Erwartungen gerechtfertigt? Einerseits laufen die Verhandlungen zwischen den Parteien offensichtlich weiter. Andererseits haben Vertreter des Weißen Hauses, darunter auch Trump, zweimal angekündigt, dass ein Gespräch mit Xi Jinping stattfinden würde. Diese Ankündigungen wurden jedoch nie realisiert, was darauf hinweist, dass die Verhandler noch keinen Kompromiss erreicht haben. Sollte die Situation kurzfristig ungelöst bleiben, könnten sich im Markt wieder anti-risk Sentiments verstärken, was zu einer erhöhten Nachfrage nach dem Dollar führen könnte. Angesichts des fragilen Zustands der britischen Währung ist es unwahrscheinlich, dass das Pfund sich allein nach oben bewegen kann.

Nach den Ergebnissen des Februar-Treffens der BoE könnte das britische Pfund zu einem Schlüsselfaktor für das GBP/USD Paar werden, wenn die Zentralbank die nächsten Schritte zur Lockerung der Geldpolitik ankündigt.

Sogar ein geteiltes Votum innerhalb des Monetary Policy Committee (MPC) könnte Volatilität auslösen. Ein 0-8-1 Ergebnis wird erwartet—null Stimmen für eine Zinserhöhung, acht für eine Zinssenkung und eine Stimme (Catherine Mann), um den Zinssatz bei 4,75% zu halten. Sollte selbst Mann, die vokalste Befürworterin restriktiver Maßnahmen, eine Zinssenkung unterstützen, wird das Pfund unter intensiven Druck geraten.

Die Zentralbank wird möglicherweise großen Wert auf die Januardaten des Geschäftsaktivitätsindex (PMI) im Vereinigten Königreich legen, die sowohl für den Dienstleistungssektor als auch für die allgemeine Aktivität nach unten revidiert wurden. Obwohl die Indikatoren weiterhin im Expansionsbereich bleiben, nähern sie sich der Schwelle für Schrumpfung, mit Werten von 50,8 und 50,6.

Hinzu kommt das schleppende Wachstum der britischen Wirtschaft. Laut den neuesten Daten stieg das UK BIP im November um nur 0,1% (verglichen mit einer Prognose von 0,2%).

Die BoE wird wahrscheinlich bei ihrem Februar-Treffen eine zurückhaltende Haltung einnehmen und die sinkende Inflation, das schwache Wirtschaftswachstum und die rückläufige Geschäftstätigkeit betonen. In diesem Kontext wird das Potenzial für weiteres Wachstum des GBP/USD weitgehend von dem allgemeinen Markinteresse an Risikowerten abhängen, insbesondere im Hinblick auf Entwicklungen zwischen Trump und Xi Jinping.

Angesichts dieser Unsicherheiten scheint es riskant, zum jetzigen Zeitpunkt Handelsentscheidungen zu treffen. Sowohl der Verkauf als auch insbesondere der Kauf von GBP/USD erscheinen unklug, trotz des jüngsten Preisanstiegs.

Analyst InstaForex
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