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FX.co ★ EUR/USD. Unterbrechung

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Analysen:::2025-03-10T23:39:05

EUR/USD. Unterbrechung

Letzte Woche stieg das Euro-Dollar-Paar um über 500 Punkte, von einem Tiefststand von 1.0378 zu einem Höchststand von 1.0889. Die Käufer unternahmen jedoch keinen Versuch, die 1.09-Marke zu überschreiten. Stattdessen konsolidierte sich das Währungspaar innerhalb der 1.08er-Range und bewegte sich seitwärts, bedingt durch einen nahezu leeren Wirtschaftskalender am Montag.

Am besagten Montag gaben wichtige makroökonomische Berichte aus Deutschland ein gemischtes Bild ab. Während die Industrieproduktion stark wuchs, verzeichneten die Exporte einen signifikanten Rückgang. Infolgedessen hatte das EUR/USD-Paar Schwierigkeiten, eine klare Richtung zu finden. Während der europäischen Sitzung schwankte das Paar: Es fiel zunächst zur unteren Grenze der 1.08er-Range auf 1.0806, bevor es um ein paar Dutzend Punkte anstieg und ein Tageshoch von 1.0875 erreichte.

EUR/USD. Unterbrechung

Die industrielle Produktion Deutschlands stieg im Januar um 2,0% und markierte damit die schnellste Wachstumsrate seit Juni des letzten Jahres. Analysten hatten einen bescheideneren Anstieg von 1,6% erwartet. Der Anstieg war hauptsächlich auf einen starken Anstieg der Automobilproduktion zurückzuführen, die um 6,4% zulegte. Darüber hinaus wurde das Ergebnis vom Dezember nach oben korrigiert. Ursprünglich war berichtet worden, dass die Produktion um 2,4% zurückgegangen sei, aber aktualisierte Daten zeigten einen Rückgang von nur 1,5%.

Jedoch fielen Deutschlands Exporte im Januar auf Monatsbasis um 2,5%, entgegen den Erwartungen eines Anstiegs von 0,5%, was unsichere wirtschaftliche Aussichten signalisiert. Der Handelsüberschuss des Landes für Januar belief sich auf 16 Milliarden Euro, was deutlich unter den von Analysten erwarteten 20,6 Milliarden Euro lag.

Die widersprüchlichen makroökonomischen Berichte boten weder den Käufern noch den Verkäufern des EUR/USD-Währungspaares klare Unterstützung. Außerdem wirft der breitere fundamentale Kontext mehr Fragen auf, als er beantwortet. Der europäische Handelskommissar Maros Sefcovic erklärte am Montag, dass Washington nicht die Absicht hat, einen Handelskrieg mit der EU zu verhindern und nicht plant, ein Abkommen mit Brüssel zu verhandeln. Er bemerkte, dass die US-Seite "nicht verhandeln möchte".

Wie allgemein bekannt ist, sollen die 25%igen US-Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU in zwei Tagen in Kraft treten. Während der ehemalige Präsident Trump jederzeit entscheiden könnte, diese Zölle aufzuheben oder zu verschieben, deuten Sefcovics Kommentare darauf hin, dass keine solche Maßnahme erwartet wird.

Diese Aussage übt Druck auf den Dollar aus, besonders da Sefcovic auf mögliche Vergeltungsmaßnahmen hingewiesen hat (ohne Einzelheiten zu nennen). Andererseits betrachten die Märkte weiterhin die Möglichkeit, dass der US-Präsident die Zölle in letzter Minute verschieben könnte, genau wie er es mit den Zöllen auf Mexiko und Kanada getan hat (Er verschob sie auf den 2. April).

Darüber hinaus sollen wichtige US-Inflationsdaten am Mittwoch und Donnerstag veröffentlicht werden. Vor diesen Berichten zögern EUR/USD-Händler, große Positionen im Sinne von Long oder Short einzugehen.

Vorläufige Prognosen deuten darauf hin, dass der Verbraucherpreisindex (CPI) für Februar endlich beginnen könnte zu verlangsamen – nur leicht, aber der entscheidende Faktor ist, dass er einen Abwärtstrend zeigt. Der gesamte Verbraucherpreisindex wird voraussichtlich bei 2,9% im Jahresvergleich liegen (im Vergleich zu Januar's Ziel von 3,0%), während der Kern-CPI auf 3,2% prognostiziert wird, gegenüber 3,3% im Vormonat. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Veröffentlichung die Entscheidung der Federal Reserve, die Zinsen im März stabil zu halten, nicht ändern wird. Allerdings könnte sie die Marktstimmung bezüglich der Möglichkeit einer Zinssenkung im Mai beeinflussen.

Derzeit sehen die Märkte eine 50/50-Chance für eine Zinssenkung im Mai. Sollte der CPI im Februar anziehen anstatt sich zu verlangsamen, werden sich die Händler wahrscheinlich auf das Treffen im Juni konzentrieren, besonders nachdem Powell kürzlich erklärte, dass die Fed "es sich leisten kann, geduldig zu sein". Andererseits, wenn sich der CPI stärker als erwartet verlangsamt, bleibt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Mai bestehen, was erheblichen Druck auf den Dollar ausüben würde.

Angesichts dieser Unsicherheiten ist es nicht überraschend, dass EUR/USD-Händler Vorsicht walten lassen. Nach einer starken Rally von 500 Punkten hat das Paar im Wesentlichen innegehalten, um auf wichtige Veröffentlichungen zu warten. Zudem begann die "ruhige Periode" – ein 10-tägiges Fenster vor dem Fed-Treffen, in dem es den Entscheidungsträgern untersagt ist, öffentliche Aussagen zur Geldpolitik zu machen.

In Anbetracht der aktuellen Unsicherheit erscheint ein abwartender Ansatz vernünftig für das Paar. Käufern ist es nicht gelungen, die 1.09-Marke zu durchbrechen, während Verkäufer Schwierigkeiten hatten, den Preis unter 1.0800 zu drücken. In Zukunft gibt es zwei mögliche Szenarien: Das Paar könnte entweder seinen Aufwärtstrend wieder aufnehmen, was ein festes Halten über der oberen Bollinger-Band-Linie im H4-Zeitrahmen bei 1.0890 erfordern würde, oder es könnte in eine breite Korrektur gehen, die potenziell auf 1.0750 oder tiefer fallen könnte. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine klaren Signale, die für ein Ergebnis sprechen, was eine Art "Zwischenspiel" schafft.

Analyst InstaForex
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